Wachskreislauf


Ähnlich wie Honig, der heute als Süßungsmittel fast komplett durch Raffinadezucker, u.a. ersetzt wird, ist auch Bienenwachs im Laufe der Industrialisierung durch raffiniertes Wachs ersetzt worden. Das in der Ölpalme enthaltene Stearin oder das Paraffin, welches als Nebenerzeugnis in der Erdölraffination anfällt, Entdeckelungswachsfindet sich heuer fast ausschließlich als "Massenprodukt Kerze" in den Regalen der Supermärkte wieder. Paraffin und Stearin haben Bienenwachskerzen weitestgehend verdrängt.

Aber Bienenwachs ist kein Abfallprodukt, sondern ein einzigartiges Naturprodukt. Neben der Mittelwandherstellung, sind die größten Verbraucher von Bienenwachs heute die kosmetische und die pharmazeutische Industrie. Abschopfen des TrestersSo findet es sich in Cremes, Lotionen, Salben, Lippenstiften, Wickel für Babies u.v.a. wieder. Leider ist die Wiederverwendung, bzw. Weiterverarbeitung von Bienenwachs nicht mehr so unbedenklich wie sie einmal war.

Synthetische Behandlunsmittel gegen die Varroa, wie z.B. Perizin sind fettlöslich. Da Bienenwachs einen gewissen Fettgehalt hat, reichern sich solche Substanzen im Bienenwachs an. Eine Rückführung des Wachses und Weiterverarbeitung zu Mittelwänden ist daher bedenklich. Weiterhin haben 2016 einige Berichte für Furore gesorgt, in denen vor verfälschtem Bienenwachs gewarnt wurde.1 Es traten Völkerverluste in Zusammenhang mit gestrecktem Bienewachs auf, das mit Paraffin oder Stearin gestreck und als Mittelwand den Weg zurück in die Bienenvölker fand.Vorgeklarter Wachs

Imker, die ihren eigenen Wachskreislauf pflegen, verwenden neben den technischen Verfahren im Sommer, organische Säuren zur Bekämpfung der Varroa. Zu nennen ist hier die Milchsäure, die Ameisensäure und die Oxalsäure. Diese sind nicht fettlöslich und reichern sich nicht, oder nur in unbedenklicher Konzentration im Wachs an. Darüber hinaus sind viele dieser Säuren natürliche Bestandteile von Tee, Schokolade, Rhabarber, Honig u.v.a.

Geschmolzenes Wachs enthalt HonigDas sauberste und reinste Wachs erhält man aus Drohnenwaben und aus dem Entdecklungswachs der Honigernte, da es nur sehr kurze Zeit in den Völkern verbleibt.

In unserer Imkerei wird das Entdecklungswachs und das Keine Spannungsrisse im erkalteten WachsWachs der Drohnenwaben separat vom Altwachs eingeschmolzen. Dieses Bienenwachs wird von natürlichen Schmutzpartikeln wie Propolis, Pollen, Holzsplitter, u.v.a. gereinigt und steht als wunderbares Naturprodukt z.B. zur Herstellung kosmetischer Produkte zur Verfügung. Das Wachs der Altwaben, das zwecks Wabenerneuerung aus den Völkern entnommen und eingeschmolzen wurde, steht den Völkern nach mehrmaliger Reinigung zum Wabenbau wieder zur Verfügung. Regelmäßige Rückstandsanalysen geben Auskunft über die Reinheit des Wachses. reiner Bienenwachsblock

 

 

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1 - Deutsches Bienenjournal - verunreinigtes-bienenwachs-im-umlauf